HSH - Floating Grounds
Das Projekt hat zum Ziel, die Aussparungen in der homogenen Wohnblockstruktur zu füllen, die in Berlin
im 19. Jahrhundert während des rasanten Wachstums der Stadt entstanden. Als Baugrundstück werden nicht
etwa Baulücken genutzt, sondern die drei bis fünf Meter breiten Durchfahrten, die historisch als Feuergasse
dienten, um die Hinterhöfe von der Straße aus zu erreichen.
Jedes schwebende Baumodul schließt die vorhandene Baulinie zur Straße hin zwar ab, lässt den Durchgang jedoch
offen. Dadurch können Fußgänger, Autos, Blicke und Geräusche den Durchgang unterhalb des Baukörpers weiterhin
passieren. Visuell stellen deren Positionierung trotzdem eine Verbindung zu dem urbanen Kontext her und bieten
eine direkte Kommunikation mit dem Umfeld, da der Zugang zu den Hinterhöfen weiterhin möglich ist. Vorteile
liegen in den geringen Kosten für das Baugrundstück, das durch die Überbauung eines Durchgangs gewonnen wird.
Die Lücke verwandelt sich in eine lebendige Öffnung, die ihre spezielle Kommunikation mit der Stadt besonders
nachts entfaltet: Der interaktive Lichtkörper reagiert auf die Bewegung vorbei laufender Fußgänger und
beleuchtet deren Weg durch den Durchgang. Die Schwelle zwischen privatem und öffentlichem Raum wird
auf besondere Weise artikuliert, indem ihre ursprüngliche Bestimmung – nämlich das Durchschreiten eines
Zwischenraumes - hervorgehoben wird.
visual / ART+COM
Fotos: Bruno Thomaz
Case Study House 5
AUSTELLUNGEN
6th Sao Paulo Biennial 2005
Architektur Biennale Venedig 2006
Ideenforum des Phaeno 2006
Kölner KAP Forum 2007